Mathe G02: Kommutativgesetz + Assoziativgesetz
Schnellauswahl:
In dieser Lektion werden folgende Fragen geklärt:Voraussetzung:
Klassenstufe laut Lehrplan: 5. - 6. Klasse
Mathe-Videos
Diese Lektion betrachtet die zwei grundlegenden Rechengesetze der Mathematik: Kommutativgesetz und Assoziativgesetz. Das Distributivgesetz (das dritte wichtige Rechengesetz) schauen wir uns in der nächsten Lektion an.Video: Kommutativgesetz und Assoziativgesetz
Die zwei Rechenregeln Kommutativgesetz: a + b = b + a und a · b = b · a sowie Assoziativgesetz: a + b + c = (a + b) + c = a + (b + c) und a · b · c = (a · b) · c = a · (b · c)
Dazugehörige Videos sind für Kunden zugänglich:
-
Wir schauen uns eine wichtige Rechenregel namens Distributivgesetz an: a · (b + c) = a · b + a · c oder erweitert: a · (b + c + d) = a · b + a · c + a·d
Lernzugang bestellen
Wissen zur Lektion
Kommutativ meint das Vertauschen der einzelnen Zahlen. Assoziativ meint das beliebige Verknüpfen (Zusammenrechnen) der Zahlen.Beide Rechengesetze können für Addition und Multiplikation genutzt werden. Jedoch nicht für Subtraktion und Division!
Kommutativgesetz
Für die Addition: a + b = b + a
Für die Multiplikation: a · b = b · a
Grafische Darstellung von Assoziativ- und Kommutativgesetz
Assoziativgesetz
Für die Addition:
a + b + c = (a + b) + c = a + (b + c)
Für die Multiplikation:
a · b · c = (a · b) · c = a · (b · c)
Klammern entfernen
Wichtig: Sofern wir nur Additionen oder nur Multiplikationen in einer Aufgabe haben, dürfen wir vorhandene Klammern entfernen! Ein Beispiel:
3 + (5 + 1 + 9) + 2 = 3 + 5 + 1 + 9 + 2
Es ist hierbei gleichgültig, welche Zahlen wir als erstes zusammenaddieren. An dieser Stelle greift das Assoziativgesetz, bei dem wir beliebig verknüpfen dürfen.
Ein Beispiel für die Multiplikation, bei dem auch einfach die Klammern weggelassen werden können:
5 · (2 · 3 · 6) · 3 = 5 · 2 · 3 · 6 · 3
Kommutativgesetz in der Sprache
Das Kommutativgesetz findet man übrigens auch in den Sprachen wieder. Auf Deutsch sprechen wir zum Beispiel die Zahl 49 als "neun und vierzig". Mathematisch geschrieben ist das: 9 und 40, also 9 + 40. Auf Englisch spricht man hingegen die Zahl 49 als "forty-nine", also 40 + 9. Wie wir sehen, wurde hier das Kommutativgesetz "angewendet" :)
Assoziativgesetz bei Mehrfachdivision
a:b:c:d ← nicht assoziativ, nicht kommutativ, einzeln von links nach rechts rechnen! Also damit ((a:b):c):d
Oder die Multiplikation mit Brüchen schaffen: a:b:c:d = a·1/b·1/c·1/d
Interessant ist dabei auch, dass a:b:c = a:(b·c) bzw. a:b:c:d = a:(b·c·d)
Bonuswissen
1. Ein anschauliches Beispiel zum Kommutativgesetz für die Multiplikation mithilfe des Zerlegens von Zahlen und dem Kommutativgesetz der Addition:= 4 + 4 + 4
= (3+1) + (3+1) + (3+1)
= 3 + 1 + 3 + 1 + 3 + 1
= 3 + 3 + 3 + 1 + 1 + 1
= 3 + 3 + 3 + 3
= 4 · 3
2. Kommutativgesetz mit drei Zahlen (Variablen)
a + b + c =
a + c + b =
b + a + c =
b + c + a =
c + a + b =
c + b + a
a · b · c =
a · c · b =
b · a · c =
b · c · a =
c · a · b =
c · b · a
Wenn ihr denkt, die beiden Rechengesetze gut zu beherrschen, dann versucht als nächstes, die Aufgaben zum Kommutativ- und Assoziativgesetz zu lösen!
Lernprogramme
Zu den beiden Rechengesetzen gibt es keine Lernprogramme.Übungsaufgaben
Aufgaben als PDF herunterladen
A. Berechne folgende Aufgaben vorteilhaft mit Hilfe des Kommutativ- und des Assoziativgesetzes (im Kopf, also ohne Taschenrechner):1. 74 + 88 + 12 =
2. 67 + 192 + 8 =
3. 15 · 5 · 2 =
4. 9 · 5 · 20 =
5. 19 + 3 · 7 =
6. 13 · 2 + 4 =
7. 45 · 2 - 19 =
8. 45 - 2 · 19 =
9. 19 + 26 + 11 + 4 + 10 =
10. 25 + 19 + 5 - 9 + 10 =
B. Löse die nachstehenden, gemischten Textaufgaben:
1. Mit welchem der beiden Rechengesetze kannst Du 3 + 5 umdrehen?
2. Kannst Du bei der Aufgabe 3 + (9 + 4) das Assoziativgesetz anwenden?
3. Kannst Du bei der Aufgabe 3 + (9 + 4) das Kommutativgesetz anwenden?
4. Kannst Du bei der Aufgabe 3 + 9 + 4 das Assoziativgesetz anwenden?
5. Hat 3 · (4 + 2) den gleichen Wert wie 6 · 3?
6. Hat 5 · 7 · 9 den gleichen Wert wie 5 · 7 + 9?
7. Schreibe die Multiplikation 3 · 5 als Addition.
8. Schreibe die Multiplikation 3 · (3+2) als Addition.
C. Zusatzaufgaben
1. Hast Du eine Idee, wie man das (2+1) · (3+2) als Addition schreiben könnte.
2. Kannst Du das Assoziativgesetz auch anwenden, wenn Klammern gesetzt sind?
3. Kannst Du das Kommutativgesetz anwenden, wenn Klammern gesetzt sind? Als Beispiel (3 · 5) + 6?
4. "Tom hat gestern 5 Euro bekommen, heute 2 Euro und morgen 9 Euro. Wie viel Geld hat er nun?" ... Wenn Du nun das Kommutativgesetz auf diese Mini-Sachaufgabe anwendest, wie könntest Du sie anders formulieren? (Denke daran, es muss immer noch das gleiche Ergebnis herauskommen.)
Alle Lösungen im Lernzugang
Häufige Fragen
Eine Auswahl an häufigen Fragen zum Kommutativ- und Assoziativgesetz:Zum Beispiel:
• Unterschied zwischen Kommutativgesetz, Assoziativgesetz und Distributivgesetz?
• Wie lautet das Assoziativgesetz der Addition für natürliche Zahlen in Worten?
• Wann wende ich bei 21+54+79 das Assoziativgesetz resp. das Kommutativgesetz an?
• Warum ist die Subtraktion nicht kommutativ?
Findet weitere Fragen und Antworten in unserem Experten-Mathe-Forum!
Untertitel
Sucht ihr nach einer bestimmten Stelle in den Videos? Dann sucht hier direkt in den Untertiteln.Schauen wir als nächstes, ob wir bei der Multiplikation auch beliebig verknüpfen dürfen. Nehmen wir uns wieder ein Beispiel: 5*3*4. Dann könnten wir jetzt 5*3 als erstes rechnen oder 3*4 als erstes rechnen. Testen wir mal. 5*3, hier vorne, das ist natürlich 15. Und 15*4 das sind 60. Und jetzt testen wir das hier unten. Wenn wir jetzt hinten als erstes 3*4 rechnen, dann haben wir die 12. Und 5*12 sind, richtig, auch 60. Das heißt bei der Multiplikation können wir auch beliebig verknüpfen. Entweder wir rechnen die als erstes oder wir rechnen diese hier als erstes. Funktioniert einwandfrei. Jetzt hatten wir die Subtraktion noch nicht angeguckt. Nehmen wir noch ein Beispiel dafür: 20-10-5. Schauen wir mal ob das assoziativ ist, also ob man das verknüpfen kann wie man möchte. Erste Zeile rechnen wir 20-10 als erstes. Und in der zweiten Zeile 10-5 als erstes. Dann haben wir hier drüben 20-10 sind 10. Und 10-5 sind 5. Hier haben wir hingegen 10-5 sind 5. Und 20-5 sind, richtig, 15. Das heißt Assoziativgesetz funktioniert nicht bei der Subtraktion. Wie schaut es aus mit der Division. Nehmen wir als Beispiel 100/10/2. Ist das assoziativ? Verknüpfen wir wieder hier die ersten beiden Zahlen und hier die hinteren beiden Zahlen und testen. 100/10 sind 10, denn 10*10 sind 100. Und 10/2 sind 5. Und hier 10/2 sind 5 und 100/5, was kommt da wohl raus? Richtig, 20, denn 20*5 sind 100. Und wie ihr seht ist hier eine 5 als Ergebnis, hier eine 20 als Ergebnis, das heißt die Division ist nicht assoziativ. Fassen wir zusammen, das Assoziativgesetz genau wie das Kommutativgesetz gilt für Addition und für die Multiplikation. Und wenn wir das jetzt ganz allgemein ausdrücken wollen, können wir folgt festhalten. Für die Addition beim Kommutativgesetz, da wäre also eine Zahl 3+4 das gleiche wie, andersherum, 4+3. Und allgemein sagt man dann. Man ersetzt die Zahl hier mit einem Buchstaben, also Variable genannt, da wäre dann das a. Das hier auch a. Und die 4 sei jetzt b, dann hier auch b. Also a+b ist das gleiche wie b+a. Und für die Multiplikation hatten wir gesagt, so etwas wie 4*5 ist ja das gleiche wie 5*4. Und dann auch wieder ersetzt a*b ist das gleiche wie b*a. Und hier können wir natürlich beliebig erweitern; wir könnten hier jetzt ein c dransetzen und dann hier irgendwo das c mit dransetzen. Wir könnten sogar noch ein d, e und so weiter. Wir könnten mehrere Zahlen hier ergänzen. Das gleiche übrigens auch hier. Könnten hier ein c ransetzen, oder auch hier vorne ein c ransetzen. Assoziativgesetz für die Addition, kann man sich also ein Beispiel ausdenken 3+4+5, ganz einfach und dann schreiben wir hier drüben auch nochmal 3+4+5. Und man sagt, man kann als erstes die 3+4 rechnen, aber man könnte jetzt auch als erstes die 4+5 rechnen. Da kommt schließlich das gleiche raus. Und wieder allgemein, dann setzen wir a, b und c ein. Und für die Multiplikation genau der gleiche Spaß: 3*4*5 auf beiden Seiten geschrieben, können wir als erstes hier vorne verknüpfen oder wir können auch als erstes die hier hinten rechnen und wiederum verallgemeinern. Zum Ende hin noch ein abschließender Hinweis. Habt ihr zum Beispiel eine Rechnung wie 3*2+4, dann dürft ihr hier nicht die 2 mit der 4 miteinander vertauschen, denn Punktrechnung, also die Multiplikation, geht vor Strichrechnung. In dem Fall die Addition. Und was sollte hier rauskommen? Überlegen wir: 3*2 ist das gleiche wie 2+2+2, dann noch die 4 und wir erhalten insgesamt 10. Gut, testen wir die andere Variante und sagen, gut wir drehen das mal ausnahmsweise. Die 2 und 4 tauschen ihren Platz; 3*4 sind 12. Plus 2 sind 14. Wie ihr seht, muss man aufpassen, wenn sich Mal und Plus in einer Aufgabe vermischen. Gleiches gilt für das Assoziativgesetz: Habt ihr eine Aufgabe wie 3+7*2, dann dürft ihr jetzt nicht beliebig verknüpfen, sondern müsst erst den hinteren Teil, die 7*2 rechnen, denn ansonsten erhaltet ihr ein falsches Ergebnis. Also hier müsst ihr als erstes die 7*2 rechnen, das ist 14. Und 3+14 sind dann 17. Hättet ihr es anders verknüpft am Anfang und erst 3+7 gerechnet, was falsch gewesen wäre, hättet ihr hier 10 raus und 10*2 sind 20 und nicht 17. Also bitte auch hier aufpassen.
Weitere Lektionen:
- G01: Grundrechenarten
- G02: Kommutativgesetz + Assoziativgesetz
- G03: Distributivgesetz
- G04: Römische Zahlen
- G05: Natürliche und Ganze Zahlen
- G06: Rechnen mit Vorzeichen
- G07: Binomische Formeln
- G08: Brüche / Bruchrechnung
- G09: Kommazahlen (Dezimalbrüche)
- G10: Primzahlen, Primfaktorzerlegung
- G11: ggT und kgV
- G12: Terme, Termumformung, Gleichungen
- G13: Ungleichungen
- G14: Proportionalität und Dreisatz
- G15: Antiproportionalität
- G16: Prozente / Prozentrechnung
- G17: Zinsrechnung
- G18: Potenzen und Potenzgesetze
- G19: Zinseszins und Zinseszinsformel
- G20: Wurzeln und Wurzelgesetze
- G21: Irrationale Zahlen, Reelle Zahlen
- G22: Teilbarkeit und Teilbarkeitsregeln
- G23: Logarithmus und Logarithmengesetze
- G24: Terme und Gleichungen umformen
- G25: Bruchgleichungen / Bruchterme
- G26: Quadratische Gleichungen
- G27: Kubische Gleichungen und Polynomdivision
- G28: Wurzelgleichungen
- G29: Biquadratische Gleichungen
- G30: Exponentialgleichungen
- G31: Die 10 häufigsten Mathefehler
- G32: Binärzahlen und Dezimalzahlen
- G33: LGS mit Gauß-Verfahren lösen